Frankfurt am Main, 12. Januar 2021 – Der „Burren National Park“ im County Clare verfügt mit etwa 15 Quadratkilometern unter den sechs Nationalparks Irlands über ein vergleichsweise kleines Areal. Doch er ist quasi „nur“ das Herzstück seines großartigen Umlands: der „Burren & Cliffs of Moher UNESCO Global Geopark“ umfasst stolze 520 km². Das Gebiet ist eine geologische Kuriosität, ein außergewöhnliches Naturschutzgebiet, das zugleich eine Jahrtausende alte Kulturlandschaft beheimatet.
Im äußersten Westen von Irland am Wild Atlantic Way gelegen, ist der Burren eines der größten Kalksteingebiete in Europa. Die erodierte Karstlandschaft unterhalb der Galway Bay wurde international bekannt für ihre einzigartige Botanik. Denn dieses zerklüftete Wunderland aus offen liegendem Limestone ist durchsetzt von einer außergewöhnlichen Flora: mediterranen, arktischen und alpinen Pflanzen. Dreiviertel der irischen Wildblumenarten kommen hier vor und nicht weniger als 23 Sorten wunderschöner Orchideen.
Als Herzstück dieser Region wurde der „Páirc Náisiúnta Bhoirne“ als der kleinste irische Nationalpark 1991 gegründet. Doch seine atemberaubende Schönheit macht ihn zu einem der Größten weltweit. Am besten ist sie zu Fuß zu erleben. Wanderer steuern dazu das Örtchen Corofin an. Dort am „Information Point“ des freundlichen Parkservice starten in der Saison kostenlose Shuttle-Busse zu beeindruckenden Tagestouren.
Individualreisenden und Familien bieten der „Burren Nationalpark“ und der „Burren and Cliffs of Moher Geopark“ eine wahre Angebotsfülle für naturnahe, nachhaltige Ferien. Das Burren Visitor Centre in Kilfenora informiert in einer Ausstellung über die Geschichte und Kultur der Gesamtregion. Das erweiterte Schutzgebiet umschließt den Kern des eigentlichen Nationalparks: auf der Atlantikseite von der Galway Bay über die weltberühmten roten Sandsteinklippen der „Cliffs of Moher“ (214m) hinab zur Liscannor Bay im Süden und von der Küstenlinie hinüber zur M18 im Osten. 2011 wurde es zum UNESCO-Global Geopark.
Die natürliche, landschaftliche und touristische Vielfalt des Burren zieht nicht nur Geologen, Botaniker und Archäologen an, sondern auch Musiker und Künstler. Der irische Literaturnobelpreisträger Seamus Heaney verbrachte hier seine Urlaube. Und auch den englischen Kult-Autor JRR Tolkien inspirierte die schroffe „Mondlandschaft“: nicht zuletzt für die dystopischen Kulissen von Mordor. Unter den vielen Tropfsteinhöhlen wie Doolin Cave und Aillwee Cave des riesigen Karstgebiets hat sich eine heimlich in seine Fabelwelt geschlichen: „Pollnagollum“. Ihr Name soll für die Figur „Gollum“ Pate gestanden haben, „das wohl seltsamste Geschöpf unter dem Himmel“, sofern man dem Zauberer Gandalf Glauben schenken mag. Doch wie dem auch sei, der Burren ist geologisch, botanisch und kulturell: „ein Schaaaaaatzzz“.
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