Hintergrund
Die „Irish Melodies“ erschienen zwischen 1807 und 1834 in zehn Folgebänden mit über 200 Liedern. Thomas Moore selbst machte sie populär, indem er durch England und Irland tourte und die Lieder am Klavier vortrug. In klassischem Versmaß transformierte Moore die Melodien der populären irischen Musikkultur aus dem Irischen in die englische Sprache. William Butler Yeats wird 100 Jahre später genau den umgekehrten Weg wählen und Gälisch auf die Bühne bringen. Europaweite Beachtung fand Moores Romanze „Lalla Rookh“, ein Zyklus frei erfundener orientalischer Märchen, dem schwärmerischen Zeitgeist entsprungen. 1822 von Friedrich de la Motte Fouqué ins Deutsche übertragen, ebnete sein Erfolg im deutschsprachigen Raum seinen Weg bis zu Robert Schumann. Der Komponist vertonte 1843 eines der Märchen in seinem Oratorium „Das Paradies und die Peri“. Zu den dichterischen Werken von Thomas Moore zählen Satiren, Versepen und Romane – sowie zahllose Gedichte, die auch zeitgenössische Komponisten vertonten: u.a. Hector Berlioz, Gaspare Spontini und Charles Ives oder William Bolcom und Henri Duparc. Moore stand in persönlichem Kontakt zu Lord Byron und wurde der Verwalter von Byrons literarischem Nachlass. Doch er gab dessen unveröffentlichten Memoiren auf Veranlassung der Testamentsvollstrecker heraus: sie wurden verbrannt, was Moore als Beihilfe zu einem literarischen Mord vorgeworfen wurde. Auf der Grundlage jener Memoiren schrieb Moore die noch heute gültige Biografie über Lord Byron: Letters and Journals of Lord Byron, with Notices of his Life.
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Tipps am Rande zwischen Nord und Süd
Im geschichtsträchtigen Rund um Trinity College führen die Wege auch zu Thomas Moore. Er wurde in Dublin als erstes von neun Geschwistern geboren und wuchs über dem elterlichen Laden in der Aungier Street in Dublin auf. Eine Tafel an seinem Geburtshaus erinnert an ihn. Getauft in der nahen römisch katholischen St. Andrew's Church in Westland Row, besuchte er von 1784 bis 1786 die English Grammar School in Grafton Street. Heute Dublins Flaniermeile und Haupteinkaufsstraße, wo Straßenmusiker die Passanten unterhalten. Sie führt von St. Stephen’s Green zum Trinity College, das Thomas Moore ab 1795 besuchte. Nach den Penal Laws war es katholischen Iren verwehrt, doch mit dem Catholic Relief Act von 1793 kamen Lockerungen. Thomas durfte sich registrieren, blieb aber von Scholarships und Fellowships ausgeschlossen. Ein Denkmal vor dem Trinity College erinnert an Dublins berühmten Sohn. Nahegelegene Sehenswürdigkeiten sind das Haus des Dekans aus dem 18. Jahrhundert und die Statue von Molly Malone aus dem späten 20. Jahrhundert, ein beliebter Treffpunkt in der Stadt.
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Links:
https://www.britannica.com/biography/Thomas-Moore
https://www.ireland.com
https://www.tcd.ie/
https://www.libraryireland.com/Irish-Melodies/Contents.php
https://www.ireland.com/de-de/destinations/experiences/dublin/
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(4.5.2021-hb)
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