Frankfurt am Main, 7. Dezember 2021 – Ein Wiedersehen nach zwei Jahren. Dazu im alt bekannten, endlich wieder offiziell geöffneten Pub – bei einem echten, frisch gezapften Pint! Das war schon eine tolle Sache, eine große Freude in 4G sozusagen: geimpft, getestet und gut gelaunt sprach Heinz Bück für Tourism Irland mit Con Quill, dem CEO des Irish Caravan und Camping Council, Chef von 100 wunderbar gelegenen Campingplätzen der grünen Insel. Wohlgemerkt in Blarney, County Cork, wo man noch vor Corona den berühmten Stein auf der Zinne des Castles küsste, um zur Beredsamkeit zu finden. Doch den Weg konnten sich die beiden sparen. Nach langen pandemieüberlagerten Zeiten gab es weiß Gott mehr als genug zu erzählen.
Hey Con, ist das schön, wieder hier zu sein. Das letzte Mal war der Pub gerammelt voll. Weißt du noch? Es war Gesangsabend...
Oh ja. Big Craic! Ich bin auch zum ersten Mal wieder hier. Und es ist wirklich nicht viel los. Zumindest hier auf dem Land. Viele Leute sind immer noch vorsichtig, auch wenn man jetzt mit Corona-Pass wieder ausgehen kann.
Wie habt ihr im Camping Council die Wiederöffnung nach dem langen Lockdown im Frühjahr erlebt?
Nun, wir waren schon im Vorfeld zu Gesprächen mit den Behörden eingeladen, um die Maßgaben für eine sichere Öffnung der Campingplätze abzustimmen mit den allgemein Regeln der gesundheitlichen Sicherheit und der gemeinsamen Pandemiebekämpfung.
Worum ging es da genau?
Um einen sicheren und praktikablen Verhaltenskodex, den personenbegrenzten Zugang zu den Sanitärgebäuden, um Kontaktvermeidung zu Stoßzeiten und an Knotenpunkten oder um simple Masken-, Hygiene- und Abstandsregeln im öffentlichen Bereich. Wohnmobilfahrer etwa waren aufgefordert, ihre Sanitäreinrichtungen an Bord zu benutzen. Das musste man keinem zweimal sagen. Das ging wie von selbst. Wohnwagencamper und Zelter mussten bei der Benutzung von Toiletten oder Duschen in Gemeinschaftseinrichtungen die strengeren Regeln einhalten. Brauchwasser ist kein Problem. Das ist draußen am Hahn zu haben: bei uns direkt am Stellplatz für jeweils zwei Plätze – samt Gully. Die Regeln mussten den Gästen halt immer wieder freundlich und bestimmt kommuniziert werden.
Die Saison fand dieses Jahr später statt: erst im Juni und erst einmal ohne ausländische Gäste?
Ja. Irland hatte bereits am 10. Mai – vor der offiziellen Öffnung des Landes nach außen am 19. Juli 2021 – den heimischen Tourismus erlaubt. Die Iren haben sich allergrößtenteils an die Empfehlung der Regierung gehalten und seit Juni Urlaub im eigenen Land gemacht. Viele, die sonst in Portugal oder Spanien Ferien machen, zogen nun aus, um Irland zu entdeckten. Outdoor war bei uns immer schon in. Camping boomt seitdem.
Viele Iren haben also im Sommer selbst Irland entdeckt?
Oh ja. Das Wetter in der Zeit war okay. Viele Städter haben wirklich zum ersten Mal die Schönheiten ihres Heimatlandes entdeckt. Das wird in Deutschland ja genauso gewesen sein. Und einige haben einmal in Ruhe ihre allernächste Umgebung erkundet. Hauptsache raus in die Natur! Ich bin fast umgefallen, als eines Tages tatsächlich ein Nachbar von uns mit seinem Wohnwagen ankam. Er wohnt kaum zwei Meilen von hier. Er hatte den Kindern eine Reise versprochen, hat sich hier eingebucht und ist eineinhalb Stunden mit ihnen durch die Wälder und Wiesen von County Cork gefahren, um dann hier 14 Tage zu verbringen.
Wow. Das nenn ich nun wirklich „zuhause Urlaub machen“. Haben die Kids das gemerkt?
Nein, überhaupt nicht. Sie sind aber auch noch recht klein und haben dann die Zeit auf dem Spielplatz genossen. Alle waren happy. Und bei der Abfahrt hat Daddy noch laut und vernehmlich gesagt, er hofft, „am Abend wieder zuhause zu sein. Die Fahrt ist ja nun lang“. Die Kids fanden das cool und wollen nächstes Jahr wiederkommen...