Frankfurt am Main, 2. März 2021 – Der Glenveagh Nationalpark ist eine der ganz großen Attraktionen im County Donegal im Nordwesten der Republik Irland, nicht nur der Ausdehnung nach. Gut 16.500 Hektar misst das idyllische Gebiet aus Seen und Moorland, größer ist unter Irlands sechs Nationalparks nur der Wicklow Nationalpark. 100 Hektar sind mit dichten Wäldern bedeckt, sein größter ist Mullangore Wood. Eichen und Birken überwiegen hier neben Eschen, Eiben und Espen, über Ilex und Haselnuss. Der Park ist Teil der Derryveagh Mountains. Zu ihnen gehören die höchsten Berge der Grafschaft: Slieve Snacht (683m) und Muckish Mountain (666m), ein sehr charakteristischer Tafelberg, überragt nur von Mount Errigal (751m), der nicht zum Park gehört. Mittendrin steht das majestätische Gleneveagh Castle, das auch für Besichtigungen zugänglich ist.
Ob nun „Gleann Bheatha“ oder „Gleann Bheithe“ dem Park den Namen gab, sei dahingestellt. Das „Tal des Lebens“ wie auch das „Tal der Birken“ wird dem Esprit dieses wunderschönen Refugiums ebenso gerecht wie seiner geologischen Formation: ein gigantisches Gletschertal aus der jüngsten Eiszeit dominiert die malerische Landschaft rings umhin. In seiner Mitte ein lang gestreckter unberührter See: „Lough Veagh“. Sein Ufer ist Brutstätte der in Irland so seltenen Sterntaucher.
Einmalig ist der letzte „frei“ lebende Rotwildbestand in Irland. Gut 40 km lang ist der Zaun, der das Gehege einfasst. Doch auch er konnte nicht verhindern, dass Tiere entkamen und Rudel in der umliegenden Region umherziehen. Dem Verkehrsschild „Wildwechsel“ ist in der Tat Beachtung zu schenken. Zur Jahrtausendwende wurden erstmals wieder Steinadler aus Schottland neu angesiedelt. Seit 1912 waren sie in Irland ausgestorben. 2009 gab es zwei Junge.
In den umliegenden Seen gibt es Forellen und Aale, im Lough Veagh selbst Lachse, Meerforellen und Wandersaiblinge. In den Bergen leben Schneehasen, in den Wäldern Füchse und Dachse sowie viele Vogelarten, darunter etliche Zugvögel wie die in Irland seltenen Waldlaubsänger. Das Naturreservat erstreckt sich über verschiedene Vegetationszonen mit eigener typischer Botanik. Die kahlen Gipfel der Berge weisen eine arktisch-alpine Pflanzenwelt auf. Etwas tiefer liegt atlantisches Moor. Seine trockeneren Zonen beherbergen Glockenheide und Heidelbeeren, das nasse Grasland Schwingelgras, Röhricht und Sonnentau. In den tiefer gelegenen Moorgebieten findet sich Wollgras. Der feuchte Waldboden ist von Moosen und Farnen bedeckt.
2.450 Zeichen