Aalglatt ruht der See: Lough Neagh

Frankfurt am Main, 10. August 2021 – Mit einem Abstecher über die M2 | M22 ist im Osten von Belfast nach wenigen Kilometern ein eindrucksvolles Ziel erreicht: Toomebridge, der Sitz der „Lough Neagh Fishermen’s Co-operative Society“. Doch es sind keine Meeresfrüchte, die die Besuchenden hierhin in die Mitte Nordirlands führen, sondern Süßwasserfische. Die delikaten Fischarten des Lough Neagh, des größten Binnensees der britischen Inseln, stehen hoch im Kurs: der Pollan etwa, die arktische Maräne (Coregonus autumnalis), ein Wanderfisch, der im Englischen auch als „Arctic Cisco“ bekannt ist. Daneben Hecht, Forelle und Flussbarsch, Rotaugen und Brassen, die in ganz Europa vorkommen. Allen voran aber: der Aal.
 
Die Fischsaison für den braunen Aal läuft vom 1. Mai bis zum 8. Januar, wobei gewöhnlich das Wetter die Saison im Spätherbst beendet. Die Silberaale können vom 1. Juni bis Ende Februar gefangen werden. Doch üblicherweise wird es August, ehe die Netze an den Wehren gestellt werden. Vom Besucherzentrum starten geführte Touren. Es erzählt die spannende Geschichte der Lough Neagh Fischer und ihrer Fangmethoden – vom Mesolithikum bis zur Gründung der Lough Neagh Fishermen’s Cooperative.
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Hintergrund
Fünf der sechs nordirischen Grafschaften grenzen an den Lough Neagh: Antrim im Nordosten, Down im Südosten, Armagh im Süden, Tyrone im Westen und Derry~Londonderry im Nordwesten. Wenn das kein stattlicher Binnensee ist: gut 65 Millionen Jahre alt und vulkanischen Ursprungs, zugleich eines der ältesten Siedlungsgebiete der Insel. Loch nEathach, wie er im Irischen heißt, ist mit seinen knapp 400 km² zudem der größte See der Britischen Inseln. Gut 30 km westlich von Belfast gelegen, kommt der See der Superlative auf stolze 25 km Länge und 15 km Breite bei respektablen 34 Metern Tiefe und 125 km Umfang. Seine Temperaturen liegen zwischen 3°C und 16°C je nach Saison.
 
Sechs Flüsse speisen den See: River Maine, Six Mile Water, Upper Bann, Blackwater, Ballinderry und Moyola. Doch nur einer kommt wieder heraus. Kaum 15 Meter über N.N. entwässert er über River Bann in den Atlantik. Die Bann (irisch: An Bhanna) ist mit gut 130 km einer der längsten Flüsse in Nordirland. Die Upper Bann entspringt in den Mourne Mountains und mündet in den Lough Neagh. Der wiederum speist die Lower Bann, die nach Norden an Kilrea vorbei nach Coleraine fließt und hier in den Atlantik mündet. Im See gibt es übrigens gleich acht Inseln zu entdecken: Coney Island, Croaghan Flat, Coney Island Flat,  Derrywarragh Island, Padian, Ram's Island, Phil Roe's Flat und The Shallow Flat.
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Tipps am Rande zwischen Nord und Süd
Man muss nicht zum Saturn, um Lough Neagh zu besuchen. Es verhält sich umgekehrt: Neagh Lacus, der Methansee auf dem Saturnmond Titan, ist nach dem größten Binnensee Nordirlands und der Britischen Inseln benannt. Galaktisch aber sind die Touren: die Ufer, die Flüsse und die Inseln sind wunderbar für kleine Abenteuer und Entdeckerfreuden: vor allem mit anschließender Kostprobe der Fischgerichte. Und nicht minder köstlich ist der geräucherte Aal aus dem Shop von Lough Neagh Eels in Toomebridge, der von 8.00 Uhr bis 17 Uhr geöffnet hat. Und wer Körbe und Reusen flechten lernen will, findet im nahen Ulster-Museum Anregungen und Workshops.
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Links:
https://www.ireland.com/de-de/destinations/experiences/belfast/
https://www.loughneaghpartnership.org/discoverloughneagh.com/destination/lough-neagh/antrim/toomebridge/
https://www.ireland.com/de-de/destinations/experiences/northern-ireland/
www.loughneagheels.com/tours
www.loughneagheels.com/
https://www.nmni.com/our-museums/Ulster-Folk-Museum/Things-to-see/Basketmakers-Workshop.aspx
 
 
Schlagwörter: Natur | Landschaft | Seen | NI
 
 
 
(10.8.2021-hb)
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