Frankfurt am Main, 23.04.2024 – Mal als Kulisse für historische Herrenhäuser und Schlossruinen, mal eingebettet in wilde Küstenlandschaften und mal mitten in der Stadt: Nordirlands Gärten sind vor allem eins – vielfältig, bunt und der ultimative Beweis, dass die Natur auch im teils rauen Klima der Irischen See kleine Wunder hervorbringen kann.
Dabei lässt sich der zu Großbritannien zählende Teil der irischen Insel vor allem im Osten herrlich anhand seiner Gärten durchkämmen: Neben der Hauptstadt Belfast gibt es auch in den Grafschaften Down und Antrim zahllose große und kleine Gärten, die jeder für sich einzigartig sind und oft auch spannende Geschichten erzählen. Und das oft nur einen Katzensprung voneinander entfernt.
Die mit Abstand meisten Gärten finden sich im County Down, allesamt maximal wenige Kilometer entfernt vom 26 Kilometer langen See Strangford Lough, der im Osten Nordirlands für vergleichsweise mildes Klima sorgt. Einige liegen – wie im Fall der Gärten des Herrenhauses Mount Stewart – sogar nur wenige Meter von seinem Ufer entfernt. Die Anlage zählt aber nicht nur wegen ihrer Lage in der Strangford and Lecale Area of Outstanding Natural Beauty zu den schönsten der gesamten Britischen Inseln, sondern vor allem wegen des Einsatzes von Lady Edith Vane-Tempest-Stewart, die mit dem 7. Marquess of Londonderry verheiratet war und als Gutsherrin den Garten nach ihren Wünschen gestalten ließ. Zu der Anlage, die seit 1957 vom National Trust verwaltet wird, zählen seit der von ihr angestoßenen Umgestaltung neben einem klassischen Walled Garden (ummaurter Garten) auch ein kleeblattförmiger Shamrock-Garten und der mediteran anmutende italienische Garten.
Ebenfalls ganz in der Nähe des Strangford Lough liegt im Süden des Sees nur wenige hundert Meter von der Küste entfernt mit Castle Ward ein weiteres Herrenhaus, bei dem sich ein Abstecher in den Garten besonders lohnt. Während das Gebäude als so außergewöhnlich gilt, dass es sogar als Kulisse in der Serie Game of Thrones® zum Einsatz kam, gilt der Garten als einer der klassischsten viktorianischen Gärten der irischen Insel.
Wie unterschiedlich Gärten sein können, zeigen gleich vier Beispiele, die ebenfalls im County Down zwischen den knapp 25 Kilometer voneinander entfernten Städten Ballynahinch und Newcastle liegen. Da gibt es den romantischen Garten von Montalto Estate, über dessen Gelände mehrere ausgeschilderte Spazierwege führen, die Anlage Castlewellan Arboretum and Annesley Gardens mit ihrem beachtlichen Baumbestand, die privat geführten Fernhill Cottage Gardens, wo rund ums Jahr etwas zu entdecken ist, und die klassisch angelegten Seaforde Gardens, zu denen neben einem Heckenlabyrinth auch ein tropisches Schmetterlingshaus gehört.
Doch auch deutlich weiter nördlich bieten die Küstenregionen Nordirlands erstaunlich gute Bedingungen für eindrucksvolle Gartenanlagen – und das schon seit mehreren Jahrhunderten. Den besten Beweis dafür liefern etwa im County Antrim die Glenarm Castle Walled Gardens, die bereits im 18. Jahrhundert angelegt wurden und damit zu den ältesten Gärten ihrer Art auf der Insel zählen. Neben den kunstvoll gestalteten Blumenbeeten gehören hier auch ganz praktische Gärten, wie ein Kräuter- oder die Küchengärten zum Ensemble. Einen etwas wilderen und naturbelasseneren Eindruck machen auf der Halbinsel Islandmagee die biodynamisch bewirtschafteten Kilcoan Gardens, die nicht nur ein Paradies für den Menschen bieten, sondern auch für allerlei Insekten.
Zu den schönsten Gärten in Nordirlands Hauptstadt Belfast zählt der 1828 von der Belfast Botanic and Hortocultural Society gegründete Botanische Garten, der mit seinen über 100.000 Quadratmetern Fläche mitten im Stadtzentrum liegt. In seinen denkmalgeschützten Gewächshäusern wachsen Pflanzen aus unzähligen Winkeln der Welt.
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